Inhaltsverzeichnis
Wetterradar Information
Hallo zusammen, willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts Sicherheit am Freitag.
Wetter ist das Thema für Ballonfahrer, und nicht nur für Ballonfahrer, sondern für alle die in der Luft unterwegs sind. Angeregt wurde ich zu diesem Podcast, durch die aktuelle Ausgabe des Flugsicherheits-Comics Sunny Swift: Weather Radar Information. Dieser Comic wird von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) herausgegeben, und wird in mehreren Sprachen, auch in deutsch, auf der EASA-Homepage zur Verfügung gestellt.
Regenradar
In deutscher Sprache trägt das Comic den Titel »Regenradar«, im deutschen Sprachraum wird auch der Begriff Niederschlagsradar verwendet. Und zwar geht es um die richtige Nutzung im Rahmen der Flugvorbereitung.
Eine Regel lautet, das Niederschlagsradar nie als einzige Informationsquelle zu nutzen, sondern stets zusammen mit anderen Flugwetterprodukten, um sich einen Gesamteindruck zu verschaffen und die Informationen aus dem Niederschlagsradar in einen Zusammenhang mit anderen Informationen zu setzen. Denn das Niederschlagsradar stellt zum Beispiel Wolken nicht dar, und auch die Echos von Nieselregen sind oft zu schwach um im Radarbild dargestellt zu werden. Ein weiteres Problem ist dass die Radarabdeckung nicht vollständig ist, und Niederschläge im Radarschatten nicht erkannt werden.
Nutzung in der Luft
Im Zeitalter des mobilen Internets ist es teilweise möglich Radarbilder auch in der Luft zu empfangen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rät jedoch von einer Nutzung während des Fluges ab:
Nutzen Sie Radar- und Blitzbilder für Ihre Flugplanung um Unwetter auf der gewählten Flugstrecke zu vermeiden.
Nutzen Sie Radar- und Blitzbilder nicht während des Fluges um Unwetter zu umfliegen oder linienförmig angeordnete Gewitterzellen zu durchfliegen – diese Produkte sind kein Ersatz für ein Onboard-Wetterradar und liefern keine Echtzeitinformationen über sich rasch verändernde Gefahrensituationen.
(Quelle: Broschüre des DWD: Radar- und Blitzbilder - Aktuellste Wettergefahrenerkennung für die Luftfahrt.)
Gut, irgendetwas zu umfliegen ist mit einem Ballon sowieso nicht möglich. Aber es besteht die Versuchung, zu sehr auf die Technik zu vertrauen, ohne ihre Grenzen zu kennen. Das Radarbild das ich erhalte, ist nicht mehr aktuell sondern stellt eine Situation in der Vergangenheit dar. Und gerade in einer labilen Situation können sich Gewitter in so kurzen Zeiträumen entwickeln, dass mich das Radarbild nicht rechtzeitig warnen kann. Insbesondere bei längeren Fahrten nehme ich natürlich jede Info die ich bekommen kann, und auch diejenigen, die die Fahrt am Boden betreuen, werden auch die Radarbilder sorgsam beobachten - alles okay, so lange man sich nicht in trügerische Sicherheit wiegt und mangels Kenntnis der Grenzen von Flugwetterprodukten sich in Gefahr begibt.
Wissen und Erfahrung
Verstehen wie Flugwetterprodukte entstehen ist wichtig, als Grundlage um sie einschätzen zu können. Die Broschüre Radar- und Blitzbilder - Aktuellste Wettergefahrenerkennung für die Luftfahrt ist in PC_MET im Menü der Radarprodukte unter »Information zu RADAR Produkten« verlinkt und ebenso unter Quellen auf der Seite dieses Podcasts.
Ich beobachte das Wetter wenn ich eine Ballonfahrt abgesagt habe oft weiter, um ein Gefühl für die Entwicklung zu bekommen - eine Möglichkeit gefahrlos Erfahrung zu sammeln.
Fazit
Für das Comic Sunny Swift wie für diesen Podcast gilt: Ein so umfangreiches Thema wie der Umgang mit Radarbildern lässt sich in diesem Format nur anreißen, und nicht behandeln. Hier kann nur angestupst werden, sich mit diesem Thema intensiver zu beschäftigen. Ein paar Links dazu unter Quellen.
Glück ab, Gut Land und auf Wiederhören, euer Volker Löschhorn