DFJW Ballonjugendlager 2009
DFJW-Ballonjugendlager in Reims
Insgesamt 8 Fahrten verteilt auf vier Tage und drei Ballone konnten während einer herbstlichen Hochdruckwetterlage unternommen werden. Die deutsche Seite hatte den Ballon des Deutsch-Französischen Jugendwerkes und den Jugendballon des DFSV „Schroeders 1000sten“ dabei, von französischer Seite unterstützte der Pilot Gilles de Crick uns mit seinem 5000er zwei Tage lang. So hatten wir zeitweise mehr Korbplätze als Teilnehmer, denn wir waren diesmal ein recht kleines Häuflein, nachdem eine Reihe von unseren Mitstreitern Probleme mit dem Termin hatten – Semesterbeginn – nur in zwei Bundesländern Schulferien – aber aus organisatorischen Gründen hatten wir dieses Jahr keine andere Möglichkeit.
Über die regionalen Besonderheiten informierte uns Alain Aubry, Pilot aus Reims und im Comité directeur des französischen Ballonverbandes FFA zuständig für die Ausbildung.
Neben den Fahrten über die reizvolle Landschaft der Champagne gehörte auch die Besichtigung von Reims mittels Audioguide und der Besuch von zwei Champagnerproduzenten zum Programm: Champagne Salmon und Champagne Mercier.
Während Champagne Salmon ein kleiner Familienbetrieb ist, der den Ertrag seines Weinberges selbst in Handarbeit zu Champagner verarbeitet und nebenher auch noch Ballonpilot ist, ist Champagne Mercier ein großes Champagnerhaus mit einer industriellen Verarbeitung. Deutlich wurde dieses auch in der Form der Besichtigung: Olivier Salmon führte uns persönlich durch seinen Betrieb – bei Champagne Mercier bestiegen wir einen lasergesteuerten Zug, der uns durch die langen Kellergänge fuhr und wurden durch audiovisuelle Präsentationen in die Champagnerherstellung eingeweiht. Und auch der Champagner-Vermarktung: Eugène Mercier, der die Firma 1858 gegründet hat, erkannte früh die Bedeutung der Werbung. So gab es während der Weltausstellung 1900 in Paris einen Fesselballon MERCIER, in dem 10 Personen Platz hatten und in dem sein Champagner ausgeschenkt wurde. Mit diesem Ballon gab es auch einen publicityträchtigen Zwischenfall: Er riss sich los und landete im damals deutschen Elsaß.
Die Folge: Mercier musste 20 Mark Strafe bezahlen – für die illegale Einfuhr von 6 Kisten Champagner… woraus wir schließen dass die Landung recht passabel gewesen sein muss, wenn die Flaschen unbeschädigt waren…
Auch in neuere Zeit machte eine Aktion Schlagzeilen: der Heißluftballon Mercier startete aus dem Meer. Der Pilot dieser Aktion, der von Beruf Polsterer ist und einen kleinen Reparaturbetrieb für Heissluftballone hat, berichtete uns von den Schwierigkeiten einen Heißluftballon unter Wasser aufzurüsten.
Den Abschluss dieser Woche feierte wir mit einem Essen in einem Restaurant – die Interpretation der Speisekarte führte zu mancherlei Überraschungen als das Essen dann kam.
Volker Löschhorn