Ankerlandung
Als Ankerlandungen bezeichnet man Landungen, bei denen ein Anker eingesetzt wird um die Fahrt des Ballons zu stoppen.
Bei der Ankerlandung wird der Anker kurz vor dem Aufsetzen auf dem Boden geworfen oder am Schlepptau hinabgelassen. Sobald der Anker sich in den Boden gräbt, stoppt er die Vorwärtsfahrt des Ballons abrupt, und der Ballon bekommt einen starken Impuls Richtung Erdboden. Diesem kann nicht mehr durch Ballastabgabe entgegengewirkt werden, so dass der Korb hart aufsetzt. Die Ankerlandungen verliefen bei Wind sehr ruppig. Um den Ruck beim Eingraben des Ankers in den Boden zu dämpfen wurden Konstruktionen mit Federn am Ende des Schlepptaus ersonnen, und den Mitfahrern wurde empfohlen kurz vor der Landung einen Klimmzug zu machen, das heißt sich an den Korbleinen etwas hochzuziehen, um den Landestoß zu dämpfen.
Aus der Zeit der Ankerlandungen ist folgende Einstufung der Landung überliefert:
- Sehr glatte Landung
- Glatte Landung - es sind nicht notwendigerweise alle Instrumente zerbrochen
- Glückliche Landung - leichte Blessuren
- Unglückliche Landung - schwerer Unfall
Die Quelle für diese Einstufung ist das 1903 erschienene Buch von Dr. Franz Linke, Moderne Luftschiffahrt, Verlag Alfred Schall, Kapitel 2 B. Das Material. Das Buch ist antiquarisch erhältlich und als digitale Kopie unter folgenden Links erhältlich: